Meine LinkedIn-Learning-Erfahrung

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Sich beruflich weiterzuentwickeln und neue Dinge zu lernen - Dieses Bedürfnis haben nicht wenige von uns. Allerdings bietet einem der aktuelle Arbeitgeber nicht immer die Möglichkeit dazu. Auch als Quereinsteiger kommt man selten um das Thema Selbststudium und Weiterbildung herum. Zwei gute Gründe für mich, regelmäßig nach effizienten und kostengünstigen Weiterbildungsmöglichkeiten zu suchen, die sich unkompliziert in den Alltag intergieren lassen. Im Rahmen dieser Mission bin ich auf LinkedIn-Learning gestoßen. Relativ schnell habe ich mich dazu entschlossen, die Lernplattform zwei Montat lang zu testen und dabei folgende Fragen zu beantworten: Ist die Plattform gut genug für eine berufliche Weiterentwicklung? Wie hochwertig sind die Kurse bzw. wie qualifiziert die Dozenten und wie praxisnah ist das Ganze überhaupt? Zu welchem Schluss ich am Ende gekommen bin, kannst du jetzt im Folgenden erfahren.

LinkedIn-Learning ist eine Art E-Learning-Plattform mit Videokursen zu diversen Businessthemen. Die Kursinhalte umfassen unter anderem Bereiche wie Webentwicklung, Marketing, Vertrieb, Projektmanagement oder IT-Services, aber auch allgemeine, softe Themen wie Kreativität, Selbstfürsorge im Job oder Teamarbeit werden dort behandelt. Insgesamt ist die Kursauswahl recht vielfältig und übersichtlich sowie ansprechend gestaltet, sodass man für den Ausbau des eigenen Selbststudiums schnell fündig wird. Die Dozenten der Kurse sind laut Plattform ausgewählte Branchenexperten, die über eine Menge Praxiserfahrung verfügen und dir damit das jeweilige Thema nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch näherbringen.

Im Grunde genommen funktioniert LinkedIn-Learning recht einfach. Du brauchst lediglich einen (eigenen) LinkedIn-Account und dann kannst du auch schon loslegen. Entweder loggst du dich direkt mit deinen Zugangsdaten bei  https://www.linkedin.com/learning/ ein oder du gelangst über deinen normalen LinkedIn-Account unter der Rubrik "Mehr" zur Plattform. Dann musst du noch deinen Gratismonat starten und los geht es. Natürlich darfst du nicht vergessen, dein Abonnement rechtzeitig zu kündigen, ansonsten bezahlst du den regulären Preis von 39,33 € pro Monat. Da das Abo jedoch monatlich kündbar ist, hält sich dieser "Schaden" meines Erachtens nach in Grenzen.

Ja, bei LinkedIn-Learning kannst du eine Menge über UX-(Design) lernen. Es gibt in diesem Bereich eine Menge Kurse, die dir einen guten Einblick in die Branche verschaffen. Vor allem als Erstrecherche oder für einen kompakten Einblick in bestimmte Themengebiete finde ich die Kurse ideal. Ich persönlich war von dem Angebot begeistert und wusste gar nicht, was ich als erstes belegen sollte :-)

Wer die Wahl hat, hat die Qual. Obwohl das Angebot so vielseitig war, musste ich mich am Ende doch für einige ausgewählte Kurse entscheiden, um meinen Gratismonat nicht allzu voll zu packen. Am Ende sind es diese Kurse geworden:

• der Lernpfad (eine Kombination aus mehreren Kursen) User Experience Designer:in werden
• Visual Storytelling für Marketing und PR
• Storytelling für Marketing und PR
• Kreative Ideen entwickeln: die kreative Persönlichkeit
• Ideation: visuelles Denken und Ideenfindung
• Grundlagen der User Experience: UX Writing und Microcopy
• Grundlagen der Programmierung: UX Design

Bei der Auswahl wollte ich gerne methodisch vorgehen, aber am Ende habe ich doch die Kurse gewählt, deren Dozenten ich bereits aus dem Internet oder aus der Fachliteratur kannte. Was mich gleich zum nächsten Punkt auf meiner Erfahrungsliste bringt.

Die Dozenten sind meiner Meinung nach sehr qualifiziert. Wie bereits oben beschrieben, kannte ich einige davon bereits aus der Fachwelt, wie beispielsweise Jens Jakobsen, Autor des Praxisbuches Usability & UX. Wenn man deren Fachexpertise bereits in geschriebener Form zu schätzen wusste, ist es aus meiner Sicht eine willkommene Abwechslung, deren Wissen auch in Videoform zu konsumieren und damit multimedial zu lernen. 

Insofern ich das beurteilen kann, ist die Qualität der LinkedIn-Learning-Kurse hoch. Im Gegensatz zu anderen Lernplattformen wie Udemy & Co. kann nicht jeder selbsternannte Experte ein Lernvideo hochladen, weshalb die Inhalte schon alleine deswegen exklusiver wirken. Darüber hinaus ist die Machart, sprich Set, Design, Ton etc., konsistent, was ebenfalls eine höhere Qualität verspricht. Die sogenannten "Abschlusszertifikate" sagen jedoch meiner Meinung nach nichts über die Qualität der Kurse aus und sind auch in der Berufswelt höchstwahrscheinlich keinen Cent wert. Was ich jedoch gut finde ist, dass man ausgewählte, absolvierte Kurse in seinem LinkedIn-Profil anzeigen lassen kann. So sehen unter Umständen einige Arbeitgeber oder Recruiter, dass man sich stetig weiterbildet.

LinkedIn-Learning kostet aktuell 39,33 € pro Monat. Als Neuling steht einem noch der sogenannte Gratismonat zur Verfügung. Das Abo ist monatlich kündbar, sodass man relativ ungebunden und flexibel ist. Zusätzlich kann man auch einen Jahresvertrag abschließen, wodurch sich der monatliche Beitrag auf 29,49 € reduziert.

Ich persönlich habe bisher bloß LinkedIn-Learning und Udemy als E-Learning-Plattform ausprobiert, weshalb ich nur diese beiden miteinander vergleichen kann. Allerdings muss ich sagen, dass LinkedIn-Learning Udemy um Längen schlägt. Ja, man bezahlt einen Festpreis pro Monat, aber man kann sich dank diesem auch unbegrenzt berieseln lassen. Bei Udemy kauft man einzelne Kurse, die teilweise noch teurer sind als der Monatsbeitrag bei LinkedIn. Darüber hinaus ist die Kursqualität bei letzterem auch um einiges höher, weshalb es für mich einen eindeutigen Gewinner gibt.

Für mich als wissbegieriger Bücherwurm ist LinkedIn-Learning ideal, um mal die Nase aus den Büchern zu nehmen und die fachlichen Inhalte auf eine andere Art und Weise zu konsumieren. Darüber hinaus ist die Plattform auch wesentlich platzsparender als die entsprechende Fachliteratur - mein Bücherregal dankt es mir jetzt schon. Da man das Abo monatlich kündigen kann, habe ich es bisher so gehalten, dass ich mal den Monatsbeitrag bezahle und mal wieder nicht, je nachdem wie viele freie Kapazitäten und Muße ich habe. Kurse über UX und Marketing gibt es auch genug, weshalb ich mich bisher nicht beschweren kann. Allerdings muss einem klar sein, dass man die Plattform eher für sich selbst nutzt und weniger, um sein Ansehen bzw. seine Qualifikation in der Berufswelt zu stärken, da die Zertifikaten meines Erachtens nach dafür nicht taugen. Für das eigene Selbststudium, zum Beispiel für Selbstständige oder Arbeitnehmer, die sich weiterbilden möchten, ist die Plattform jedoch super.

LinkedIn-Learning ist eine tolle Plattform, auf der es viele hochwertige Videoinhalte zu den verschiedensten Businessthemen gibt. Das Preis-Leistungsverhältnis ist top und die Abo-Modelle bieten die nötige Flexibilität, um die eigenen Ressourcen nicht unnötig zu verschwenden. Darüber hinaus sind die Oberfläche und die Usability sehr gut, wodurch die User Experience der Plattform insgesamt sehr hoch anzusiedeln ist. Lediglich in puncto Praxistauglichkeit muss ich ein paar Punkte abziehen, da die Kurse zwar praxisnah gestaltet, aber in der Berufswelt als Qualifikation eher ungeeignet sind. Das trifft meines Erachtens nach aber auf den Großteil der Fachliteratur bzw. auf das Selbststudium im Allgemeinen zu, weshalb dieser Punktabzug sich in gewisser Weise wieder relativiert.

LinkedIn-Learning ist eine schöne E-Learning-Plattform für das Selbststudium, die kostengünstig, vielseitig und leicht zu bedienen ist. Im Bereich UX kannst du dort hochwertige Inhalte finden, die dich deinem Ziel, zum Beispiel UX-Designer zu werden, ein Stück näher bringen. Allerdings ersetzt die Plattform keine UX-Ausbildung und ist daher sicherlich lediglich ein Nice-to-habe und kein Must-have in puncto UX-Laufbahn.